Allgemeine Informationen zum Projekt

Bereits im Jahr 2010 fand in unserer Kirche das erste Konzert zu Gunsten der damals geplanten Reinigung der Dreher- und Reinischorgel von 1966 statt. Ziel war es, die Hälfte der geschätzten Kosten für eine Reinigung durch Spenden aufzubringen. Als diese Summe erreicht war, wurde von vier Orgelbaufirmen ein Angebot für eine Reinigung erbeten. Das war im Jahr 2014.
In diesen vier Jahren war der Gesamtzustand der Orgel schlechter geworden, viele Teile waren gebrochen und unser Organist Peter Tiefengraber musste oft unfreiwillig Orgelbauer spielen. Dies half zwar der Pfarre laufend Geld zu sparen und die Spielbarkeit des Instruments zu gewährleisten, konnte jedoch nicht eine leider notwendig gewordene Komplettsanierung ersetzen.
Nach vielen Überlegungen und Gesprächen fand sich auf Initiative von Herrn Tiefengraber eine Gruppe, die über Für und Wider einer Sanierung oder eines Neubaus diskutierte und sich intensiv mit diesen Fragen auseinandersetzte.
Sowohl das Bundesdenkmalamt, als auch der sicherlich unabhängige und somit über jeden Verdacht, sich bereichern zu wollen, erhabene Univ. Prof. für Orgelforschung Wolfgang Kreuzhuber waren der Überzeugung, dass eine Sanierung der alten Orgel nicht verantwortbar wäre. Im Letzten könnte das Geld genauso gut zum Fenster hinausgeschmissen werden. Somit wurde dieser mit großem Ernst geprüften Alternative der Boden unter den Füßen weggezogen.
Es wurden die besten und international anerkanntesten Firmen ausgewählt und jeder einzelne Firmenchef kam persönlich nach Pinkafeld, um diesem wunderbaren Gehäuse wieder ein Innenleben zu bauen, das es verdient.

Die fünf Firmen in alphabetischer Reihenfolge: Eule Orgelbau (Bautzen bei Dresden/D), Jann Orgelbau (Allkofen/D), Mathis Orgelbau (Näfels/CH), Pirchner Orgelbau (Steinach am Brenner), Rieger Orgelbau (Schwarzach). Die Kosten bewegen sich dabei zwischen rund € 427.000,00 und € 750.000,00.

Nachausführlicher Beurteilung der Angebote und Konzepte durch Sachverständige wurde die Entscheidung getroffen, dass die Firma Eule Orgelbau GmbH den Auftrag erhalten sollte. Am 18. Mai 2018 konnte in Pinkafeld der Vertrag mit der Orgelbaufirma unterfertigt werden.

Danach begannen die Detailplanungen, die genau Vermessung des historischen Gehäuses und schließlich die Fertigung des Instruments in der Werkstatt der Firma Eule Orgelbau GmbH. Nachdem die alte Orgel abgebaut war, konnte das Gehäuse zur Restaurierung an den Restaurator Carl Maria Stepan übergeben werden, der es Teilweise abbaute um die Restaurierung in seiner Werkstatt in der Nähe von Graz durchzuführen. Jene Teile, die nicht abgebaut werden konnten, wurden vor Ort restauriert.

Aktueller Stand

Nach der Orgelweihe am 23. April 2022 können wir, der Kirchenmusikverein Pinkafeld, erfreulicherweise berichten, dass uns das Projekt wirklich geglückt ist. Wir freuen uns nach wie vor über die äußerst positiven Rückmeldungen von Musikerinnen und Musikern, die das Instrument spielen oder zusammen mit diesem musizieren. Ebenso erfreulich sind die Rückmeldungen von Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern, sowie von jenen, die unsere Konzerte besuchen.

Letztlich hat die neue Eule-Orgel insgesamt € 674.692,07 gekostet. 

Davon entfielen € 570.254,41 auf den Orgelbau (inkl. zusätztlicher Arbeiten), € 65.712,00 auf die fachgerechte Restaurierung des historisch wertvollen Gehäuses, € 12.219,28 auf notwendige Elektroarbeiten und € 26.506,38 auf sonstige Arbeiten (Sanierung der Böden auf der Empore und in der Turmkammer, neue Bänke für das Chorpodest, Liedanzeige).

Ein großer Teil der notwendigen Summe konnte bereits durch Zuschüsse des Landes Burgenland (Kulturabteilung, Sonderbudget des Landeshauptmanns), der Stadtgemeinde Pinkafeld, sowie der Gemeinden des Seelsorgeraums, durch Beteiligung der Stadtpfarre Pinkafeld und des Bundesdenkmalamtes, durch Großspenden von Firmen und Privatpersonen, durch die Übernahme von Orgelpfeifenpatenschaften, Spenden bei verschiedenen Anlässen (Geburtstage, Kranzspenden), sowie durch Spenden bei und Erlösen von Veranstaltungen (Konzerte, Agapen, Adventstand am Hauptplatz, Teilnahme am Martinikirtag) aufgebracht werden. Es war die Anstrengung und Mühe wert!

Gern können Sie auch weiterhin zur Ausfinanzierung dieses Jahrhundertprojekts beizutragen.

Einige Orgelpfeifen würden sich noch über Patinnen und Paten freuen. Jede noch so kleine Spende hilft uns, die offene Summe aufzubringen.

Allen, die uns bisher unterstützt haben, den vielen Einzelspendern*innen, den Unternehmen und der öffentlichen Hand, sei auch an dieser Stelle ganz herzlich gedankt.
Vergelt’s Gott allen, die unser Projekt finanziell und ideell unterstützen.

Ziel

Unser erklärtes Ziel war es, ein Instrument zu erhalten, dass sowohl der Bedeutung der röm. kath. Stadtpfarrkirche Pinkafeld, als einer der größten des Burgenlandes einerseits, als auch dem Anspruch noch vielen Generationen nach uns Freude zu bereiten und ihr Herz zu Gott zu erheben andererseits, gerecht wird.

Mit etwas Stolz dürfen wir sagen, dass wir dieses Ziel erreicht haben.

Etwas zum Nachdenken und überlegen:

Eine neue Orgel anschaffen?

Die neue Orgel, die in das bestehende denkmalgeschützte Gehäuse eingebaut werden soll, wird rund € 500.000 kosten.

Das sind natürlich hohe Kosten!

Aber dafür bekommen wir:

  • ein Instrument in hoher klanglicher Qualität
  • ein Instrument, bei dem man mit einer Lebensdauer von 200 Jahren rechnen kann
  • ein Instrument, mit dem man nicht nur die Liturgie festlich gestalten, sondern auch Konzerte spielen kann
  • ein Instrument, auf dem namhafte Organisten gerne spielen werden
  • ein Instrument, das bei dem einen oder anderen das Bedürfnis weckt es zu erlernen

Eine neue Orgel ist ein Gemeinschaftswerk der ganzen Kirchengemeinde, des ganzen Orts; dazu kann jede/r Einzelne nach ihren/seinen Möglichkeiten viel beitragen.